Newsdetail

Eltern erwarten eine soziale Erziehung

Individuelles und zugleich soziales Lernen soll eine evangelische Schule ermöglichen. Das erwarten - laut einer aktuellen Studie - Eltern in Westdeutschland wie in Ostdeutschland.

 

"Unser Kind geht an eine evangelische Schule, weil ..." Zwischen 2010 und 2013 baten die Träger evangelischer Schulen Eltern ihrer Schüler/innen, diesen Satz zu vervollständigen. Sie wollten herausfinden, welche Motive die Wahl einer evangelischen Schule bestimmen. Dr. Christoph Gramzow, der zusammen mit Prof. Dr. Helmut Hanisch die Befragung entwickelt hat, legte nun eine Zusammenschau der Ergebnisse vor.

Auf dem Fragebogen konnten die Eltern mehr als 20 Antworten bewerten und sich zusätzlich in einem Freitextfeld äußern.

In der Studie "Motive von Eltern, ihre Kinder an einer evangelischen Schule lernen zu lassen" fasst er seine Erkenntnisse so zusammen: Schulen in evangelischer Trägerschaft sind ein unverzichtbarer Baustein kirchlicher Bildungsarbeit. Die von ihnen wahrgenommenen Aufgaben und erbrachten Leistungen sowie die an den dortigen Sozialisations- und Bildungsprozessen beteiligten Personen verdienen ohne Zweifel die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Religionspädagogik. … Den Eltern ist wichtig, dass eine Schule individuelles wie soziales Lernen ermöglicht. Eben das erwarten sie von einer Schule in kirchlicher Trägerschaft in hohem Maße. … Evangelische Schulen bieten einen einzigartigen Raum, schulische und gemeindliche Angebote religiöser Bildung miteinander zu verknüpfen und sollten gerade in dieser Hinsicht für die nicht wenigen konfessionslosen Schülerinnen und Schüler zu einem Ort entdeckenden Lernens werden. Die Wissenschaftliche Arbeitsstelle Evangelische Schule (WAES) der EKD hat die Studie gefördert und nun im Internet veröffentlicht (hier). Der Aufsatz wird auch die Grundlage für den Workshop „Die Sicht der Eltern: Eine Befragung zu den Erwartungen und Erfahrungen der Eltern“ beim 6. Bundeskongress Evangelische Schule Ende September bilden. 

An der Untersuchung beteiligten sich Schulen aus Baden-Württemberg, Bayern, Norddeutschland und Sachsen.