Newsletter Medien & Schule Juni 2022

 

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wir hoffen, Sie hatten schöne Pfingstferien und können nun gut erholt in den finalen Abschnitt dieses Schuljahres starten!
Mit diesem Newsletter Medien & Schule fokussieren wir Möglichkeiten, Inklusion mit digitalen Medien zu unterstützen.
Wie immer legen wir Wert auf praxisnahe Tipps, weiterführende Links und Hinweise zu Fortbildungen und Informationen aus der Evangelischen Schulstiftung.

Wenn Ihnen ein gutes digitales Tool begegnet, auf das Sie andere Menschen gerne hinweisen möchten, dann schreiben Sie uns. Wir geben Ihre Tipps gerne weiter!

 

Herzliche Grüße

von Ramona Engl, Rita Freund-Schindler und dem Team der ESSBAY

 

 

Der Begriff Diklusion wurde erstmals von Dr. Lea Schulz verwendet und beschreibt „die programmatische und systematische Verknüpfung von Digitalen Medien im Einsatz für die Umsetzung der Inklusion in Schule. Die Verschränkung der beiden Themen ermöglicht Chancen der Teilhabe.“
(Quelle: „#Diklusion – Das Fünf-Ebenenmodell zu digitalen Medien in inklusiven Settings“ – Dr. Lea Schulz, 2021)

Unter diesem Hashtag lassen sich in Social-Media-Kanälen etliche Diskussionen, Anregungen und Praxisbeispiele finden.

Im Rahmen eines von Schulz entwickelten Modells werden Einsatzbereiche, Potentiale und 5 Ebenen beleuchtet, in denen Lehrkräfte mit Hilfe digitaler Medien Schule inklusiv gestalten können.

 

Wie kann Unterricht individualisiert werden? Durch eine Verknüpfung von digitalen und analogen Medieneinsatz kann ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse von Schüler*innen gelingen. Neben einem assisitiven Einsatz wie beispielsweise Spracheingabe, Vorlesesoftware oder Augensteuerung können Smartphone und Tablets eingesetzt werden, um Lernsettings inklusiver und selbstbestimmter zu nutzen.

„Die UNESCO definiert im Kontext von Inklusion vier Funktionen, welche digitale Medien übernehmen sollten: 1. Unterstützung des persönlichen Zugangs zu Informationen und Wissen, 2. Unterstützung von Lern- und Lehrsituationen, 3. Förderung der persönlichen Kommunikation und Interaktion und 4. Unterstützung des Zugangs zu Verwaltungsverfahren im Bildungsbereich (UNESCO 2011, 8).“ (MedienPädagogik – Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, J. Hartung, E. Zschoch, M. Wahl, S.66)

Nach einer Situationsanalyse über die jeweiligen Schüler*innen und Lerngruppen geht um die Zielfestlegung und das methodisch-didaktische Unterrichtssetting. Grundsätzlich gilt -  gerade in heterogenen Lernsettings ist ein gemeinsamer Check-In und Check-Out wichtig. Schaffen Sie verbindliche Absprachen und Strukturen für das gemeinsame Lernen.

 

  • Sind meine Lernmaterialien vielseitig aufbereitet? 
  • Ist mein Material individuell auf die Bedürfnisse der Kinder/Jugendlichen angepasst?
  • Fokussiere ich individuelles und kooperatives Lernen?
  • Wie kann ich die Differenzierung mit Hilfe digitaler Medien in der pädagogischen Konzeptionsarbeit gestalten?
  • Welche Ausdrucksmöglichkeiten haben meine Schüler*innen, um sich auszudrücken?
  • Welche kreativen Gestaltungsprozesse ermögliche ich?
  • Welche wichtigen Informationen in Bezug auf Mediennutzung muss ich konzeptionell vorab verankern (Bedienkompetenz, Sicherheit, kritische Auseinandersetzung wie Datenpreisgabe oder Meinungsbildung)?
  • Arbeite ich in folgenden Feldern inklusiv: Inhalt, Prozess, Handlung, Soziales, Raum, Ziel?
  • Welche analogen und digitalen Barrieren gibt es in meinem Unterricht und wie kann ich diese abbauen?

 

Wir wollen im Folgenden eine schnell umzusetzende Idee vorstellen:
Mittlerweile werden Ergebnisse auf der Produktionsebene von Schüler*innen digital abgegeben. Beispielsweise wird eine Arbeit als PDF-Datei in ein Lernmanagement- oder Cloudsystem eingestellt. Feedbacks des Lehrenden können nicht nur schriftlich, sondern gelegentlich auch als Audio eingesprochen werden. So können auch komplexere Gedanken ohne großen Zeitaufwand verständlich vermittelt werden. Bei Apps wie Pages oder Book-Creator funktioniert dies unkompliziert durch „einen Knopfdruck“.  Darüber hinaus lassen sich mit diesen Apps auch Lernprozesse mit Hilfe digitaler Lerntagebücher dokumentieren. Mehr dazu  und weitere Projekte unter:
https://www.inklusive-medienarbeit.de/wp-content/uploads/2018/12/Digitale-Medien-im-inklusiven-Einsatz.pdf

Forschungsergebnisse und Gelingensbedingungen für Inklusion und Digitalisierung finden Sie in diesem Fachtext: https://www.medienpaed.com/article/view/1100

 

Vorlese-App

Mit der App Supersense lassen sich mit Hilfe vom AI Technologie und der Kamerafunktion schnell Texte, Geld und Gegenstände scannen und vorlesen.

https://apps.apple.com/us/app/supersense-ai-for-blind/id1484547836 (für IPhone)

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mediate.supersense&hl=en_IE (Android)

 

Podcast Bildungsblick

Der Podcast des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes “Bildungsblick” beschäftigt sich mit Themen rund um die aktuelle Bildungslandschaft. Edith Wölfl, ehemalige Schulleiterin der Wichernschule München gestaltet die Ausgaben

#32 Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung und

#33 Schule nach der Pandemie mit.

Auf Apple Podcasts anhören: https://podcasts.apple.com/de/podcast/bildungsblick/id1531078496

Dr. Edith Wölfl ist auch als Referentin für SchiLf zu buchen. Siehe: Fortbildungsprogramm der ESSBAY

 

Ein Förderprogramm der EKD-Schulstiftung zur Unterstützung der Inklusion und zum Abbau von (räumlichen) Barrieren finden Sie hier:

https://www.schulstiftung-ekd.de/umbau-inklusive-inklusive-schulentwicklung/

Hierfür ist der Bewerbungsschluss am 15.07.2022

 

 

 

Wir hatten gefragt:

Wie kannst du dich in deiner Schule entfalten?
Wie entfaltet sich das Gute an deiner Schule?
Was ist für dich "das Gute"?
Was macht dir Spaß an deiner Schule?

Aus über 300 Einsendungen wurden Preisträger*innen in drei Kategorien gewählt. Dazu gab es eine digitale Abstimmung für den Publikumspreis.

Die Gewinner*innen erhalten je 500€ für die Klassenkasse.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die teilgenommen haben und uns Einblick gegeben haben in ihre Sicht, wie sich das Gute entfalten in ihrer Schule zeigt.