Evangelische Schulstiftung in Bayern

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch in diesem Jahr - mit Krieg und Ängsten, Preissteigerungen, Energieknappheit und anderen Risiken, vor denen man sich auch fürchten kann, kommt der Advent!

Prof. Dr. Frieder Harz hat in einem im Netz nachzulesenden Vortrag mit dem Zusammenhang von Resilienzforschung und der Frage „Was macht Kinder stark“ damit beschäftigt: "Was können die Schätze der biblisch-christlichen Überlieferungen zum Stark-Werden der Kinder mit beitragen? Worauf gilt es in dieser Sicht besonders zu achten? Wo gilt es hier die religionspädagogischen Akzente zu setzen?" Diese Anregung und das Wissen um die stärkende Kraft, die Glauben und Gottvertrauen bewirken können, ist für Mitarbeitende an Evangelischen Schulen sicher nicht ganz neu. Dennoch ist es hilfreich, im Zusammenhang mit der Förderung der Fähigkeiten, krisenhafte und herausfordernde Situationen zu bewältigen, auch die religionspädagogische Perspektive immer wieder mit zu bedenken.

Wir wünschen Ihnen, dass es gelingen möge, die Adventszeit als ruhigere, wohltuende Zeit zu gestalten. Wir haben Ihnen Impulse, Informationen und Methoden zusammengestellt, die dabei unterstützen können, das Augenmerk auf (be-)stärkende Faktoren zu richten.


Ihre

Ramona Engl und Rita Freund-Schindler
und das Team der Evangelischen Schulstiftung in Bayern

 

 

Während der Erstellung dieses Newsletters postet Natalia Fistéra auf Ihrem Instagram-Account hauptfach_mensch folgenden Text, der vieles in Worte fasst, was uns vorab zum Thema dieses Newsletters Resilienz gebracht hatte. 

„Mein Eindruck ist, dass es gefühlt mindestens der Hälfte meiner Schüler:innen nicht gut geht“, sagt ein Freund gestern Abend beim Essen. Ein toller Klassenlehrer ist er. Engagiert, das Herz am rechten Fleck. Weiterführende Schule. 10. Klasse.

„Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll, um sie zu erreichen. Ich mache mir Sorgen um sie. Aber ich komme nicht mehr an sie ran“, sagt er und nippt gedankenverloren an seinem Weinglas.

Und dann schaut er mich an, über den Rand seines Glases und fragt: „Und bei dir? Redet ihr darüber? Ich meine offen und ehrlich? Darüber, wie es euch damit geht? Mit der Hilflosigkeit?“

Ich schlucke und sage: „Nein, das tun wir nicht. Ich weiß nicht warum, irgendwie machen alle das, was von ihnen erwartet wird. Wir tun so, als sei nichts gewesen.“

„So ist es bei uns auch. Keiner redet darüber. Keiner.“

Heute habe ich immer wieder dieses kleine Gespräch innerlich gehört. Vor- und zurückgespult. Geblieben ist das innere Gefühl, dass ich es so nicht mehr will, sondern auch, dass ich es so nicht mehr kann. Nicht mehr verantworten kann.

Wenn ich gefragt werde und mal davon erzähle, sage ich: „Ich bräuchte mehr Zeit“. Zeit zum Spielen, zum ins Gespräch kommen, zum Nachfragen. Ich bräuchte Zeit, um mit Eltern zu sprechen, um Druck rauszunehmen und um Lücken zu schließen.

Ich habe mir folgendes für die nächsten Wochen vorgenommen: (...) Ich werde Tempo und Druck rausnehmen. Versuchen, noch offener zu unterrichten, um Freiraum für die zu bekommen, die mich an manchen Stellen mehr als andere brauchen.

Ich kann keinen „Frie-day“ anbieten. Leider. Aber das, was ich versuchen werde ist, mehr Momente anzubieten, wo wir gemeinsam sind.

Ich glaube, dass wir Lehrkräfte uns trauen sollten, nochmal mehr in dieses Miteinander zu investieren. Zeit und Geduld. Und gute Gedanken und echtes Interesse an unseren Schüler:innen.

Lasst uns gemeinsam sammeln: Welche kleinen Freiräume könnten wir schaffen? Welche Ideen hast du? Sei dir gut ❤️“

(Quelle: Instagram. (2022,13.November). https://www.instagram.com/p/CkoQY9oMANn/)

 

Wie erträgt man schwere Zeiten im Leben?
Wie geht es Ihnen im Moment?
Wie Ihren Schüler*innen?

Ein kleiner Blick in die jüngere Vergangenheit: Pandemie, Digitalisierung & Verfügbarkeit, Fachkräftemangel, Stress, Krieg in der Ukraine… Wie steht es derzeit um unsere psychosoziale Gesundheit?
Untersuchungsergebnisse auf dem Deutschen Schulportal und dem Deutschen Ärzteblatt geben Hinweise, dass allen Akteuren der Schulgemeinschaft ein wenig mehr Resilienz gut tun würde.

Wie kann ich bei all dem Stress und der Dissonanz wieder mehr Einklang in den schulischen Alltag bringen?

In der Handreichung des ISB (Staatsinsitut für Schulqualität und Bildungsforschung)

RESILIENZFÖRDERUNG IN DER SCHULE – Aktive Gesundheitsvorsorge durch praktische Übungen zur Förderung der psychischen Widerstandskraft

werden acht besonders relevante Resilienzfaktoren für die Schulpraxis und dazugehörige Trainingsbausteine für den Unterricht vorgestellt. Die Übungen sind schulartübergreifend einsetzbar. Geben Sie sich und Ihren Schüler_innen die Zeit!

Link: https://www.isb.bayern.de/schule-fuer-kranke/uebersicht/handreichung-resilienzfoerderung/

 

Dieses Jahr wollen wir uns mit Ihnen und Ihren Schüler*innen an den 4 Adventmontagen von 08:05 bis 08:10 Uhr digital treffen.
Im Zentrum stehen Impulse, Übungen und Austausch rund um das Thema Resilienz, um gemeinsam und gestärkt durch den Advent zu gehen. Teilnehmen können alle Schultypen und Klassenstufen. Zum ersten Mal treffen wir uns in der virtuellen Schule am 28.11.2022.
Die Termine sind unabhängig voneinander und bauen nicht aufeinander auf. Den Aushang und weitere Informationen finden Sie auf dem von Schüler*innen erstellen Poster:

Poster: Digitale Adventsimpulse in der virtuellen Schule

Machen Sie Ihre Kolleg*innen auf dieses Angebot aufmerksam und nutzen Sie das Poster für einen Aushang im Lehrer*innenzimmer.

Wenn Sie Fragen in der Vorbereitung haben, finden Sie in Vanessa Wissel von der Paul-Gerhardt-Schule Kahl am Main eine kompetente Ansprechpartnerin.

 

Auf dieser Webseite können Schulen kostenfrei und mit wenigen Klicks einen Adventskalender erstellen. Hinter jedem Türchen können individuell Bilder hochgeladen, Texte eingefügt oder Inhalte von YouTube oder anderen Quellen eingebettet werden. Ob kleine Learning-Snacks, Achtsamkeits- oder Resilienzübungen: Sie können die „Füllungen“ für Ihre Schüler*innen und Studierenden angepasst gestalten.

https://tuerchen.com/de/

 

Sie suchen das richtige digitale Tool für Ihren Unterricht, welches dem Datenschutz entspricht? Dann könnte Ihnen eine der beiden Toolsammlungen behilflich sein:

Auf Fobizz Tools wird zusätzlich auf die Bedienfreundlichkeit und Werbefreiheit geachtet.

 

Die Schule als sicherer Ort – zu diesem Thema startet bald einezweitätige Online-Fortbildung.

Kindern und Jugendlichen einen sicheren Raum bieten. Wie können wir Kindern mit kritischen Lebensereignisse in unseren Einrichtungen begegnen?
Gemeinsam thematisieren wir mit Ihnen Hintergrundwissen, Konsequenzen für unser pädagogisches Handeln und praktische Beispiele der Umsetzung, damit Kinder und Jugendliche an unseren Schulen und in unserem Handeln sichere Orte finden. Auch Aspekte wie die Psychohygiene von Pädagog*innen werden in der Veranstaltung aufgegriffen.

Module im Überblick:

1.) Schule als sicherer Ort – äußere und personale Aspekte

12.12.2022, 17:00 - 19:00 Uhr - ONLINE-SEMINAR

2.) Schule als sicherer Ort – innerpersonelle Aspekte

Beginn: 19.12.2022 17:00 Uhr - 19:00 Uhr - ONLINE-SEMINAR

Informationen und Anmeldung unter: https://service.essbay.de/fortbildung/

 

Der neue klicksafe Newsletter beinhaltet eine Menge guter Infos zu Internetsicherheit und Medienkompetenz - für Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte.

Insbesondere zum Thema Cybergrooming, also der Anbahnung sexuellen Missbrauchs mittels digitaler Medien finden sich aktuelle Informationen, kurze Filme und Präventionsinformationen.

Übrigens gibt es die Seite klicksafe sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche. Sehr empfehlenswert!