Medien & Schule Februar 2023

Liebe Leserin, lieber Leser!

Künstliche Intelligenz (KI) ist schon länger im Alltag der meisten von uns präsent: Der Nachrichtenfeed auf dem Smartphone wird aufgrund der persönlichen Surfgewohnheiten zusammengestellt. Auch bei der Werbung, die uns präsentiert wird, ist eine KI im Spiel. Suchmaschinen wie Google wären ohne den EInsatz von KI nicht in der Lage, die weltweit existierenden Seiten nach Ergebnissen zu durchsuchen, die uns dann einigermaßen zielgenau präsentiert werden.

In den vergangenen Wochen hat aber eine revolutionäre Entwicklung viel Raum in der Berichterstattung eingenommen: ChatGPT des US-Unternehmens Open AI.

Auch an Evangelischen Schulen wird diskutiert, welche Auswirkungen dieses Programm auf Unterricht, Lernen und Prüfungen haben wird. Wir begleiten diese Diskussion uns geben mit unseren Newsletterbeiträgen Impulse zur Information und zur Reflexion.

Ihre

Ramona Engl und Rita Freund-Schindler
und das Team der Evangelischen Schulstiftung in Bayern

 

 

Seit Wochen gehen Tipps und Tricks für den Chatbot durch diverse Social Media Plattformen, so dass die Technologie nun auch Schülern*innen bekannt. Wie soll nun im Rahmen von Schule damit umgegangen werden?

Wie gehen wir mit Technologien wie dem KI-Chatbot wie ChatGPT (Generative Pre-Trained Transformer) um?
Der Chat ermöglicht es, Dialogfragen mit Hilfe von KI aus gigantischen Datenmengen zu beantworten.  
Seit Wochen gehen Tipps und Tricks für den Chatbot durch diverse Social Media Plattformen, so dass die Technologie nun auch Schülern*innen bekannt. Je nach Aufgabenstellung, kann der Chatbot Hausaufgaben, Hausarbeiten und andere schriftliche Arbeiten bearbeiten.

Wie soll nun im Rahmen von Schule damit umgegangen werden? Hier reichen die Reaktionen von einem Verbot bis hin zur Integration in den Unterricht.
Fest steht, dass sich sowohl Lehrer*innen, als auch Schüler*innen sich auf eine zunehmend digitalisierte und KI geprägt Zukunft vorbereiten müssen und sollten. https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/stopfakenews/

Ein Zitat von Felicitas Macgilchrist, fasst in einem Interview des Deutschen Schulportals hervorragend die Konsequenz zusammen:

Ab welcher Klasse ist ein lernförderlicher Umgang mit ChatGPT in der Schule denkbar?

Macgilchrist: Da gibt es zwei Antworten: gar nicht und von Anfang an. Gar nicht, weil ChatGPT erst ab 18 Jahren zugelassen ist. Und sofort, weil KI in der Gesellschaft ist und es daher wichtig erscheint, sich damit auseinanderzusetzen. Wenn die Aufgaben altersentsprechend aufbereitet sind, kann man schon in der Grundschule über solche Chatbots kritisch reflektieren, denn schon Kinder verstehen die Konstruktion von Bedeutung und was es heißt, wenn jemand eine Geschichte erzählt, die nicht stimmt.“

(Quelle: https://deutsches-schulportal.de/unterricht/chatgpt-in-der-schule-wer-hats-geschrieben/, zuletzt aufgerufen am 21.02.2023 10:45 Uhr)

 

Kompetenz ist „die Verbindung von Wissen und Können in der Bewältigung von Handlungsanforderungen“ (Quelle: Klieme/Hartig 2007, S.19)

Jetzt können Schülerinnen Hausarbeiten und Hausaufgaben von einem Chatbot bearbeiten lassen. Ich nehme viele verunsicherte Lehrer*innen war, die sich fragen, wie nun mit dieser Situation umgegangen werden soll. 

Reines Wissen ist noch keine Kompetenz. Wissen, welches geübt in bestimmten Handlungsfeldern zielgerichtet eingesetzt wird, ist Kompetenz. Diese möchte ich bei Studierenden und Lernenden sehen. Bei meinen zukünftigen Erzieher*innen-Studierenden lege ich zudem Wert auf die eigene Fähigkeit, sich zu reflektieren und Haltung zu zeigen. Ich frage nicht nach auswendig gelerntem Wissen und auch nicht nach einer Sammlung von Informationen - obwohl es das manchmal auch braucht.

Für Eltern und Lehrende finde ich es wichtig, sich mit Kindern, Jugendlichen und Studierenden darüber zu unterhalten und die Inhalte und Technologie kritisch zu beleuchten. Was kann eine KI-Technologie wie ChatGPT? Was kann sie nicht? Wo gibt es ethische Herausforderungen? Kann ich alles ungeprüft übernehmen oder gilt wie bei jeder anderen Quelle auch: kritisch hinterfragen?

Also eigentlich nichts Neues!

Zudem gibt uns die Entwicklung die Gelegenheit, kritisch zu hinterfragen: Wie wollen wir Prüfungsformate gestalten? Was wollen wir überhaupt abbilden bzw. prüfen?
Leistungsnachweise sollten Gelingensnachweise sein, welche die individuelle Kompetenzentwicklung eines Lernenden darstellen.

KI ist eine Technologie die wir nutzen und ansprechen sollten, im Sinne von Medienkompetenz.

Aber: LERNEN BRAUCHT BEZIEHUNG!

 

Wie können Quellen und Informationen geprüft werden?
Nicht nur Antworten von Chatbots, sondern auch bewusst gestreute Falschnachrichten bzw. digitale Desinformation können nach folgenden Kriterien geprüft werden:

  • Ist ein Impressum vorhanden? Wer ist der Herausgeber der Informationen?
  • Werden die Informationen auch von anderen seriösen Quellen bestätigt?
  • Ist der Text emotional „aufgeladen“?
  • Werden unterschiedliche Aspekte und Sichtweisen ausgewogen beleuchtet?

Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es eine wunderbare Zusammenfassung.

Wie können Quellen und Informationen geprüft werden?
Nicht nur Antworten von Chatbots, sondern auch bewusst gestreute Falschnachrichten bzw. digitale Desinformation können nach folgenden Kriterien geprüft werden:

  • Ist ein Impressum vorhanden? Wer ist der Herausgeber der Informationen?
  • Werden die Informationen auch von anderen seriösen Quellen bestätigt?
  • Ist der Text emotional „aufgeladen“?
  • Werden unterschiedliche Aspekte und Sichtweisen ausgewogen beleuchtet?

Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es dazu eine wunderbare Zusammenfassung.

Sensibilisieren Sie Ihre Schüler*innen, dass auch Bilder und Filme inszeniert, bearbeitet oder in einem anderen Kontext dargestellt werden können.

 

 „Im Bunker der Lügen“ ist ein 25-minütiges Spiel, welches sich an Jugendliche ab 13 Jahren richtet. Hier nähern sich die Teilnehmer*innen spielerisch dem Thema Fake News an. Das Spiel ist ein Actionbound, wurde von Klicksafe herausgegeben und erschien im Februar 2021.

Link zum Spiel: https://www.klicksafe.de/materialien/actionbound-im-bunker-der-luegen

 

Vom 07. - 11.06. findet der Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt.

Lehrkräfte aus Evangelischen Schulen in Berlin kommen zum Kirchentag nach Nürnberg.

Für sie suchen wir eine Unterkunft bei Mitarbeitenden Evangelischer Schulen in Nürnberg und Umgebung.

Wenn Sie sich also vorstellen können, Gastgeber*in zu werden und ein Bett oder Sofa in Nürnberg oder im Einzugsbereich des ÖPNV zur Verfügung stellen können, freuen wir uns über Ihre Bereitschaft und eine Mail an: r.freund-schindler@essbay.de