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„Vielfalt ermöglichen – Inklusion an Schulen“

Allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und sie so zu fördern und zu unterstützen ist Anspruch des gesamten Schulwesens. Evangelische Schulen und Schulen in Trägerschaft der Stadt Nürnberg sind aktiv dabei, die hierfür erforderlichen Qualifikationen zu erwerben. Gemeinsam mit dem IPSN hat die ESSBAY nun den ersten gemeinsamen Durchgang zum Abschluss gebracht. Die TeilnehmerInnen konnten ihre wohlverdienten Zertifikate entgegen nehmen und dürfen sich nun: "InklusionsberaterIn" oder "Inklusionsbeauftragte" nennen - je nach Einsatzbereich in ihrer jeweiligen Schule. Die nächste Qualifizierungsreihe startet im Oktober.

In der großen Pause ist Frau M. eine gefragte Person: Eine Kollegin will von ihr wissen, wie der Nachteilausgleich im Fremdsprachenunterricht geregelt ist. Ein Schüler der 6. Klasse will ihr seinen neuen Schulbegleiter vorstellen. Und zwei Mitarbeiter der Bauabteilung wollen mit ihr Details der geplanten Inklusionsanlage absprechen. Frau M. ist Lehrerin für Mathematik und Chemie und schon deshalb mit den Abläufen in Unterricht und Schulleben bestens vertraut. Sie ist aber auch die Inklusionsberaterin ihrer Schule – und damit eine erste Ansprechpartnerin, wenn es um die schulische Integration von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen geht. Frau M. kennt die einschlägigen Gesetze und Vorschriften. Sie verfügt über die notwendige pädagogische Kompetenz im Umgang mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen. Und sie steht in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden, Stellen und Ämtern. Ihre Schule ist auf die engagierte Kollegin angewiesen, weil sich hier immer wieder Herausforderungen stellen, in denen ihre Kompetenz und ihr Geschick gefragt sind. Frau M. hat nicht darauf gewartet, bis an ihrer Schule eine solche Stelle geschaffen und ausgeschrieben wurde. Als Mutter eines behinderten Kindes ist ihr die Inklusion ein Herzensanliegen. Deshalb war sie auch zur Stelle, als die ersten Schüler mit einer Beeinträchtigung an den Schultüren anklopften. Hier gab es viele Fragen zu klären und die beteiligten Kollegen zu beraten. Vor allem hatte Frau M. hier Vertrauensarbeit zu leisten und die anfängliche Verunsicherung auf allen Seiten abzubauen. Inzwischen hat sich die Lehrerin so viel Respekt und Autorität verschafft, dass ihre Dienste immer wieder in Anspruch genommen werden. Damit die Inklusion an unseren Schulen gelingt, ist man auf Kolleginnen wie Frau M. angewiesen. Geholfen hat der Lehrerin der Kurs „Vielfalt ermöglichen – Inklusion an Schulen“, wie er vom Institut für Pädagogik und Schulpsychologie der Stadt Nürnberg und der Evangelischen Schulstiftung in Bayern (ESSBAY) angeboten wird. Der Kurs umfasst sechs ein- bis zweitägige Module und richtet sich an Lehrkräfte aller Schularten. Hier geht es um unterschiedliche Modelle des inklusiven Lernens, um die notwendigen Unterstützersysteme oder um die Klärung der eigenen Rolle innerhalb des Kollegiums. Die theoretische Arbeit wird durch Hospitationen an inklusiv arbeitenden Schulen in ganz Bayern flankiert. Denn die Inklusion kann nur gelingen, wenn sie auch wirklich den Unterricht erreicht. Nachdem ein erster Kurs erfolgreich abgeschlossen wurde, ist jetzt eine Neuauflage geplant. Der neue Kurs soll im Oktober 2018 starten und ein Jahr später abgeschlossen sein. Willkommen sind alle Lehrkräfte, die von der Idee eines inklusiven Lernens überzeugt sind und die dazu beitragen wollen, dass daraus an ihrer Schule eine Erfolgsgeschichte wird. Der Kurs „Vielfalt ermöglichen – Inklusion an Schulen“ will sie dabei unterstützen.

Hier finden Sie die Ausschreibung für die nächste Qualifizierungsreihe. Die Anmeldungen werden nach Eingang (Datum) angenommen.