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Landesbischof beim Studientag Reformation in der Evangelischen Friedrich Oberlin Fachoberschule

Bereits zum 12. Mal fand in der Evangelischen Friedrich Oberlin Fachoberschule am 23. Oktober der Studientag Reformation statt, ein wichtiges Ereignis im religiösen Schulalltag, zu dem die Schulleitung, Frau Dr. Laxhuber, die Vertreter des Stiftungsrats, das Kollegium, Schülerinnen und Schüler sowie als Referenten den evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm begrüßte. Mit einem Vortrag über Luthers Wirtschaftsethik behandelte er ein eher unbekanntes Thema des Reformators, schlug dabei aber lebendig die Brücke zwischen der Zeit um 1520 und heute:

Die Welt wäre schon ein ganzes Stück besser, so Bedford-Strohm, wenn wir nach der Goldenen Regel (Mt 7,12 „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“) handeln würden: Nicht allein die Gewinnmaximierung im Blick zu haben, sondern den Menschen.

Verkaufe ich wie selbstverständlich mein Fahrrad an den Meistbietenden oder an den, der zwar etwas weniger bezahlen kann, aber durch den Kauf dieses Rads nun seinen Arbeitsplatz erreicht? Ethisches Verhalten in der Wirtschaft beginne also bei mir selbst, und das Doppelgebot der Liebe – „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ – erinnere uns daran, dass unser Leben aus Beziehungen bestehe. Das Thema Reformation ist über Jahre hinweg in der Schule gewachsen. Am diesjährigen Studientag war sie mit der Reformationsfahne und den 95 Thesen geschmückt; die Schülerinnen und Schüler leiteten ihn sangeskräftig und betend mit Luthers Morgensegen ein. Nach dem Vortrag des Landesbischofs gingen sie in die angebotenen Arbeitsgemeinschaften des Kollegiums, wie zum Beispiel „Reichstag in Worms“, „Luthers Rolle in Kleists Novelle Michael Kohlhaas“, „Kirche und Gen-Ethik“, „Luther und die Lieder“, die Frauen in der Reformation und auch zu modernen Themen wie dem würdevollen Umgang mit Menschen am Ende ihres Lebens.