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Ganztag braucht Qualität – Runder Tisch evangelischer Ganztag veröffentlicht Positionspapier

Mit Beginn des Schuljahres rückt auch das Thema Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für Grundschulkinder verstärkt in den Blick. Bisher wird der Fokus in der Hauptsache auf die Zahl der benötigten Plätze und Fachkräfte gelegt und es wird immer wieder die Frage gestellt, wie der Rechtsanspruch erfüllt werden kann. Aber das greift zu kurz - wichtig ist auch die Qualität der Angebote. Der Runde Tisch Evangelischer Ganztag hat zusammengefasst, worauf es ankommt, damit das Angebot für Kinder und ihre Familien passend gestaltet werden kann.

„Kinder sollen sich in der Schule mit ihren Fähigkeiten entfalten können – im Unterricht wie auch im Ganztagsbereich. Daher darf Qualität im Bereich der Ganztagsangebote nicht warten,“ so Martina Klein, Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in Bayern. „Um Qualität zu gewährleisten, dürfen Evangelischen Schulen bei der Ganztagsfinanzierung allerdings nicht das Nachsehen haben. Sie sollten dieselben Mittel erhalten wie die staatlichen Schulen.“

 

Ganztagsangebote umfassen Horte, Häuser für Kinder oder Mittagsbetreuung ebenso wie offene oder gebundene Ganztagsschule.
Evangelische Akteure aus Jugendhilfe und Schule – darunter die Evangelische Schulstiftung in Bayern – sind vorangegangen und haben im Rahmen eines ‚Runden Tisches evangelischer Ganztag‘ das Thema mit all seinen Facetten unter die Lupe genommen und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Daraus ist unter der Schirmherrschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern und der Diakonie Bayern eine gemeinsame Position zur Qualität entstanden.

Wichtige Kernpunkte sind unter anderem:

Evangelische Ganztagsangebote müssen den Bedarfen von Kindern und Familien gerecht werden. Für Kinder und Jugendliche sind sie dann bedarfsgerecht, wenn sie sowohl Autonomiebedürfnisse erfüllen, z. B. nach Rückzug zum Lesen eines Buches oder nach ungestörter Zeit mit der besten Freundin, als auch viele Partizipationsmöglichkeiten zur gemeinsamen Gestaltung von Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Einrichtung bieten. Zentrale Gelingensfaktoren sind zum einen Räumlichkeiten, in denen man sich wohl fühlt und die unterschiedliche Aktivitäten zeitgleich ermöglichen. Zum anderen braucht es qualifizierte und zugewandte Fachkräfte, die sich auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen im Schulalter einlassen und gemeinsam mit den Lehrkräften bestmögliche Entwicklungsräume bieten.

„Qualität im Ganztag braucht eine multiprofessionelle Schulkultur und eine gute Kooperation auf allen Ebenen. Daher ist die professionsübergreifende Zusammenarbeit ein wesentlicher Bestandteil für die Ausgestaltung des evangelischen Ganztags“, so Martina Klein. „Ich bin sehr froh, dass wir mit dem Runden Tisch Ganztag hier deutliche Akzente setzen.“

 

Das Positionspapier können Sie hier als pdf-Datei herunterladen:
https://www.essbay.de/fileadmin/user_upload/20220800_Evangelische_Positionen_zum_Ganztag_Endfassung_M%C3%A4rz_2022_rfs.pdf


Mitglieder des Runden Tisches evangelischer Ganztag sind unter Schirmherrschaft von Evangelisch-Lutherischer Kirche in Bayern und Diakonie Bayern:  Evangelischer Erziehungsverband in Bayern e.V., Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern e.V., Evangelischer KITA-Verband Bayern e.V., Evangelische Schulstiftung in Bayern und das Religionspädagogische Zentrum Heilsbronn.