Newsdetail

Hier fällt es leicht, Erzieherin oder Erzieher zu werden: Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg nach eineinhalb Jahren Sanierung wiedereröffnet

Rummelsberg – Die 237 Studierenden und die 37 Dozentinnen und Dozenten der Fachakademie für Sozialpädagogik sind zufrieden: Seit den Herbstferien findet der Unterricht nach eineinhalb Jahren Sanierung wieder in den gewohnten Räumen in Rummelsberg statt. In den gewohnten und doch ganz anderen Räumen – denn das neue Raumkonzept „Lernlandschaften“ ermöglicht in Zukunft Unterricht nach dem Prinzip des Selbstverantwortlichen Lernens. Jetzt wurden die neuen Räumlichkeiten eingeweiht.

In seiner Rede erinnerte Diakon Christian Oerthel, Leiter des Bereichs Berufliche Schulen und Studiengänge für soziale Berufe der Rummelsberger Diakonie, dass das Gebäude zu den ältesten in Rummelsberg gehört. Eingeweiht 1905, beherbergte es zunächst ein Erziehungsheim.

„Schon damals wurde zur Einweihung ein Segenswort gesprochen“, so der Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Diakonie, Dr. Günter Breitenbach. Er wünsche sich von den neuen Räumlichkeiten, dass sie „die Suche nach den tiefen Wassern in den Seelen der Menschen“ ermöglichen – und erzählte schmunzelnd von der Suche nach einer Wasserquelle beim Bau des Gebäudes, die erst mit einer Wünschelrute erfolgreich wurde.

Nach dem Umbau erinnert wenig an den ursprünglichen Zweck des Gebäudes: Alle Klassenräume öffnen sich zum sogenannten Marktplatz in der Mitte hin, es stehen verschiedene digitale Medien zur Verfügung, die Tische und Stühle sind flexibel einsetzbar. „Wenn, dann machen wir es gescheit“, erklärte Architekt Norbert Thiel, der das Projekt hauptverantwortlich betreut hatte. Bagger im Haus, von einem Stockwerk ins andere schauen – die vergangenen Monate haben keinen Stein auf dem anderen gelassen, erklärte er in seiner Ansprache.

Norbert Dünkel, der Landtagsabgeordnete im Nürnberger Land (CSU), bezeichnete das als das Wertvollste im Bauwesen: ein historisches Gebäude wieder zum Leben zu erwecken. Er sei besonders froh, dass die zwei Fachakademien im südlichen Landkreis Nürnberger Land weit in die Metropolregion hinein Fachkräfte zur Verfügung stellten.

Das sei besonders wichtig, schloss sich Gabriele Metzger, Regierungsschuldirektorin bei der Schulaufsicht über die beruflichen Schulen bei der Regierung von Mittelfranken an, da bis 2023 insgesamt 30.000 Fachkräfte in Kindertagesstätten fehlen werden. Sie forderte in ihrem Grußwort gute Arbeitsbedingungen, eine bessere Bezahlung und vor allem eine höhere Wertschätzung für die Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern.

Landrat Armin Kroder betonte, er schätze die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte, die in der Fachakademie ausgebildet werden, sehr. Eine weiterhin gute Kooperation zwischen dem Landkreis und der Fachakademie sei ihm sehr wichtig.

„Die Sanierungskosten sind auf jeden Fall sehr gut investiertes Geld“, lobte er. Auch Bernd Ernstberger, Bürgermeister von Schwarzenbruck, überbrachte Glückwünsche zu dieser, seiner Meinung nach, sehr gelungenen Sanierung, ebenso wie Dr. Bernhard Petry, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Schulstiftung in Bayern. Er erinnerte in seinem Grußwort an das Bauhaus-Prinzip „Form Follows Function“: „Es sieht so aus, als hättet ihr das geschafft. In diesem Gebäude ist kreative Pädagogik möglich.“

Die Studierendenvertreterinnen Rabea Eichenseher und Sophia Lohne überbrachten den Dank aller Studierenden. „So fällt es auf jeden Fall leicht, diesen Beruf zu lernen“, fassten sie zusammen. Ihr Dank gelte allen Beteiligten.

Auch Diakon Christian Oerthel dankte einer Reihe von Menschen: Den Kolleginnen und Kollegen von der Abteilung Immobilien. Privaten Unterstützern und diejenigen (staatlichen) Stellen, die den Umbau durch Fördermittel und Spenden ermöglich hatten. Den Architekten Norbert Thiel und Walter Reidinger vom Architekturbüro 13. Den rund 25 Firmen, die am Umbau beteiligt waren. All jenen und vielen weiteren gelte sein Dank und ganz besonders gelte er der Schulleitung, die mit Geduld und guten Ideen die Sanierung entscheidend vorangebracht habe.

„Ich kann mich noch an den Anfang der Planungen erinnern“, erzählte Diakonin Susanne Stöcker, Schulleiterin der Fachakademie. „Karin Doberer von der Firma Lernlandschaften, die uns von Anfang an begleitet hat, sagte, wir sollten das Haus völlig leer denken und uns so Freiheit im Denken und Planen ermöglichen.“ Zusammen mit der Sanierung im Haus sei auch ein neues Medienkonzept entstanden und viel im Bereich Teamentwicklung passiert, erzählte die Schulleiterin.